Mein Braindance mit Cyberpunk 2077

Nachdem mich CD Projekt RED mit ihrer Witcher-Reihe und vor allem mit Witcher 3 open_in_new an den Bildschirm und den Controller gefesselt hatte, konnte ich es kaum erwarten, ihr neustes Videospielkind Cyberpunk 2077 auf meinem PC zu starten.

Nach einigen Verschiebungen und einer Entwicklungsdauer von über acht Jahren bei einem Budget von mindestens 135 Million US-Dollar (Marketing-Kosten ausgenommen) erschien am 10. Dezember 2020 Cyberpunk 2077. Laut Games Wirtschaft wurden in den ersten zwei Wochen über 13 Millionen Kopien verkauft und damit die Entwicklungs- und Marketing-Kosten bereits eingespielt.

Kurz nach der Veröffentlichung geriet das Spiel in die Negativschlagzeilen. Benutzer berichteten von einer beachtlichen Anzahl Bugs, die sowohl in der PC- wie auch Konsolenversion auftraten. Und auf der Playstation 4 und Xbox One war das Spiel praktisch unspielbar. Das ging so weit, dass Sony Cyberpunk 2077 vorübergehend aus ihrem Online-Shop nahm. Was sie bis dahin noch nie mit einem AAA-Titel gemacht hatte.

Bei mir lief das Spiel in der PC-Version ordentlich. Ich hatte keine Spielabstürze, aber einige Darstellungsfehler wie schwebende NPCs, Essstäbchen und Zigaretten oder Fahrzeuge, die plötzlich verschwanden und dann in der nächsten Sekunde wieder auftauchten.

Cyberpunk 2077 basiert auf dem Pen & Paper-Rollenspiel Cyberpunk 2020 von Mike Pondsmith. Die Geschichte handelt vom Helden V, den wir als männlichen oder weiblichen Charakter spielen können. Er erledigt als Söldner kleiner und grössere Jobs in der Megastadt Night City, wo Korruption, Verbrechen, Prostitution und vieles Ungemach mehr zum Tagesgeschäft gehören. Mit Implantaten jeglicher Couleur können wir unseren Charakter verbessern. Sei es, dass er beispielsweise genauer zielen, schneller laufen oder unbemerkt den Cyberspace hacken kann.

Neben der Mass Effect open_in_new– und Witcher-Reihe ist das eines der besten Videospiele, das ich gespielt habe. Dabei stechen die grafische Umsetzung dieser dystopischen Welt und die hervorragende Geschichte um V und sein Leben heraus.

Night City wurde so liebevoll und detailreich ausgearbeitet, dass vor allem nachts eine so dichte Atmosphäre vermittelt wird, wie ich es seit Blade Runner (Film von Ridley Scott aus dem Jahr 1982 mit u. a. Harrison Ford als Rick Deckard und Rutger Hauer als Gegenspieler Roy Batty) nicht mehr erlebt habe. So bin ich stundenlang mit meinem Auto oder Motorrad durch die Stadt gebrettert, nur um diese Stimmungen wie ein Schwamm aufzusaugen.

Die Hauptgeschichte und namentlich die Nebengeschichten zogen mich in ihren Bann. Hin und wieder nahmen sie Wendungen, die mich völlig überraschten und mich mit einem Lächeln oder traurigem Gefühl zurückliessen. Die emotionalen Bindungen zu weiteren Charakteren taten ihr Übriges. Wenn beste Freunde V «verliessen», blieb bei mir kein Auge trocken.

Nebenbei bemerkt, ermöglicht Braindance einer Person über eine neuronale Verbindung eine andere Realität vollständig und realistisch zu erleben.